OCG Horizonte Spezial

Datum: 
Donnerstag, 05.07.2012, 18:00
Vortragende/r: 

Prof. Dr. Herbert W. Franke

Thema: 
Kommunikation mit Bildern

Neue Wege in Wissenschaft, Unterricht und Kunst (Die visuelle Sprache der Computer)

Unser vorherrschendes Kommunikationsmittel ist die Sprache. Die frühen Wissenschaftler waren ‚Schriftgelehrte‘, der Gebrauch von Bildern galt eher als Zugeständnis an die ungebildete Bevölkerung. In der modernen Wissenschaft haben jedoch andere, nicht lineare Ordnungssysteme an Bedeutung gewonnen, vor allem topografische und vernetzte Ordnungen. Diese lassen sich weitaus besser durch Bilder erfassen als mit sprachlichen Mitteln. Die modernen Mittel der Bildproduktion, vorzugsweise die computerunterstützte Grafik, ermöglichen es, sich mit Hilfe von visuellen  Ausdruckformen  ebenso anspruchsvoll auszudrücken wie mit der Sprache.
Der Vortrag von Herbert W. Franke beleuchtet die Hintergründe dieser Situation, deren problematische Auswirkungen sich um so stärker bemerkbar machen, je wichtiger für unsere Existenz eine Bildung ist, die unsere Realität möglichst sachlich, umfassend und verständlich erfasst. An vielen Beispielen zeigt er den Informationswert visueller Darstellungen auf, gerade dort, wo die althergebrachte Darstellungsweise versagt. Damit deutet sich auch der Weg in die Zukunft an: Offensichtlich vollzieht sich derzeit der Übergang in ein ‚visuelles Zeitalter‘.

Über Herbert W. Franke

Herbert W. Franke

Herbert W. Franke studierte in seiner Geburtsstadt Wien Physik, Mathematik, Chemie, Psychologie und Philosophie. 1950 erlangte er einen Doktor in theoretischer Physik mit einer Dissertation über ein Thema der Elektronenoptik. Seit 1957 arbeitet er als freier Schriftsteller. Von 1973 bis 1997 hatte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München einen Lehrauftrag für „Kybernetische Ästhetik“ (später „Computergrafik - Computerkunst“) inne. Von 1968 bis 1975 war er Mitglied der gruppe parallel, einem Zusammenschluss von Künstlern und Wissenschaftlern. Von 1972 bis 1979 war er zusammen mit Wolfgang Jeschke Science-Fiction-Lektor und -Herausgeber im Wilhelm Heyne Verlag, München. 1979 war er Mitbegründer der Ars Electronica in Linz. Von 1979 bis 1980 übernahm Franke einen Lehrauftrag „Einführung in die Wahrnehmungspsychologie“ am Fachbereich Design (seit 1998: Gestaltung) der Fachhochschule Bielefeld. Ebenfalls 1980 wurde er zum Mitglied des deutschen PEN-Clubs gewählt und erhielt seinen Professorentitel. 1998 nahm Franke an der Siggraph Art Show in Orlando und als Juror am VideoMath-Festival in Berlin teil. Des Weiteren war er über die Jahre an unzähligen Aufführungen und Präsentationen beteiligt. Die Zeit bezeichnet Franke als „den prominentesten deutsch schreibenden SF-Autor“.

Auszeichnungen

  • 1987 Computerkunstpreis der Vereinigung Deutscher Softwarehersteller e.V.
  • 1989 Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar
  • 1992 Karl-Theodor-Vogel-Preis für Technik-Publizistik
  • 2007 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse des österreichischen Bundeskulturministeriums

(Quelle: Wikipedia)